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Interview mit Sulema

Von Christian Parmantier

Anlässlich der Veröffentlichung des ersten Buches von Sulema: «Ich bereite euch auf dieses Ereignis vor: Die Erleuchtung eures Gewissens», das in Maria heute 506 vorgestellt wurde, wollte sie uns bereitwillig ein Interview gewähren.

Sulema, erzählen Sie uns etwas über Ihre Herkunft? Sie sind in Kanada geboren?
Ich bin im September 1954 in El Salvador geboren. Mein Vater hat unsere Familie verlassen, als ich noch ganz klein war. Ich habe noch einen älteren Bruder. Als meine Mutter wieder schwanger war, sagte mein Vater zu ihr: «Entweder das Kind oder ich!» Und meine Mutter erwiderte ihm: «Das Kind!» Später habe ich erfahren, dass sie mich, als ich noch in ihrem Schoß war, dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht hat. Meine Mutter hatte einen tiefen Glauben; sie verstand es, mich zu erziehen und meinen Glauben zu nähren, da sie selber einen tiefen Glauben hatte. Das soll heißen, dass es in meiner Kindheit Freude, Gebet und Leid gab. Sie haben also eine religiöse Erziehung mit Katechismus und Firmung erhalten… Ja, ich war auf einer sehr strengen Schule, die von Ordensschwestern geleitet wurde.

Zu welchem Orden gehörten die Schwestern?
Es war die mexikanische Kongregation Unserer Lieben Frau von Guadalupe.

Dann kannten sie also die Erscheinungen der Jungfrau Maria?
Ja, die Schule hieß Kolleg Unserer Lieben Frau von Guadalupe.

War zu jener Zeit Ihr Glaube schon tief in Ihnen verwurzelt, oder war es eher so wie bei allen Kindern?
Ich denke, dass mein Glaube schon tief verwurzelt war, denn als ich sechs oder sieben Jahre alt war, hatte ich die erste Erscheinung der Mama Maria. Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, hat sie mich angeschaut und mir zugelächelt, ohne dabei zu sprechen.

Das hat Ihren Glauben sicher sehr gestärkt, oder?
Ja, und als ich es meiner Mutter erzählte, hat sie geglaubt, dass die Mama Maria mir zugelächelt hat, aber als sie mit einem Priester darüber sprach, sagte er zu ihr: «O nein, gnädige Frau, wissen Sie, das ist die Phantasie der Kinder». Natürlich, das ist die geläufige Antwort für dieses Alter.
Die Antwort des Priesters hat mich aber verletzt, weil er mir nicht geglaubt hat. Er sagte noch: «Wenn die Kleine Ihnen von solchen Dingen erzählt, dann sollten Sie das Thema wechseln. Das Kind sollte nicht weiterhin darüber sprechen.» Das Lächeln von Mama Maria hat mich hingegen sehr geprägt.

Erinnern Sie sich noch, wie Maria Ihnen erschienen ist, als Sie von ihr angelächelt wurden?
Später habe ich gesehen, dass sie wie Unsere Liebe Frau von den Schmerzen war, ganz in schwarz. Sie hatte kleine Dolche in ihrem Herzen: Das war während der Karwoche. Es war ein Samstag, jener Samstag, den man den Samstag der Schmerzen nennt. Zu Beginn war sie sehr traurig und dann lächelte sie mich auf einmal an. Das hat mich sehr berührt; gerade hatte ich sie noch ganz traurig gesehen und dann hat sie mich angelächelt.

Dann erinnern Sie sich also noch an alle ihre Ausdrucksformen?
Das hat mich so sehr geprägt, dass es sich in mein Herz eingebrannt hat.

Wo war das?
Ja, wir waren in der Kirche und die Messe war zu Ende. Nach der Messe hat meine Mutter noch mit mir und meinem Bruder den Rosenkranz gebetet. Und unmittelbar bevor wir mit dem Rosenkranz begannen, habe ich die Mama Maria gesehen.

Und waren Sie überrascht? Wie haben Sie reagiert, als Sie sie sahen?
Ich erinnere mich, dass ich große Freude hatte. Ich dachte, dass es etwas Normales sei. Aber als ich hörte, dass der Priester sagte, es sei nichts Gutes, fühlte ich mich schlecht. Es hat mich geprägt. Als ich einige Jahre später auch Stimmen zu hören begann, dachte ich, dass es etwas Ungutes sei.

Wenn ich es recht verstanden habe, haben Sie sofort mit Ihrer Mutter darüber gesprochen, die sich dann gleich an den Priester gewendet hat?
Ja, Mama hat mir geglaubt und sie hat mit dem Priester darüber gesprochen weil er gerade an uns vorbei ging, als wir den Rosenkranz beendet hatten und Mama sagte ihm, dass ich Maria gesehen hätte.

Bis wann haben Sie den Unterricht und Ihre Ausbildung bei den Schwestern fortgesetzt?
Ich habe die gesamte Volksschulzeit und einen Teil der anschließenden Schulzeit bei den Schwestern verbracht.

Haben Sie damals für Ihre Zukunft einen Beruf in Betracht gezogen oder wollten Sie vielleicht Ordensschwester werden? Was war Ihr Herzenswunsch?
Als ich klein war, hatte ich Ordensschwester werden wollen, aber man hat mich nicht gelassen. Deshalb bin ich weiterhin zur Schule gegangen, und als die Zeit für eine Berufsentscheidung gekommen war, habe ich mich für die Buchhaltung entschieden.

Und Sie sind Buchhalterin geworden. Haben Sie Ihren Beruf ausgeübt?
Ich habe gearbeitet, aber nicht sehr lange. Ende 1973 habe ich meinen späteren Ehemann kennen gelernt und im Dezember 1975 haben wir geheiratet.

Haben Sie in der Pfarre einen Ehevorbereitungskurs besucht?
Ja.

Haben Sie an irgendwelchen Gebetsgruppen oder Bewegungen der Katholischen Aktion teilgenommen, oder haben Sie nur in der Familie gebetet?
Ich habe mehrmals an Exerzitien teilgenommen, aber ansonsten haben wir meistens in der Familie gebetet.
Fünf Jahre nach unserer Heirat musste ich unser Land verlassen, um hierher nach Kanada zu gehen.

In welchem Jahr sind Sie in Kanada angekommen?
Wir haben El Salvador im Juni 1981 verlassen, im selben Monat und im selben Jahr als in Medjugorje die Erscheinungen begannen. In Kanada kamen wir im Juli 1981 an.

Hatten Sie schon von diesen Erscheinungen erfahren?
Nein, wir brachen am 17. Juni auf und die Erscheinungen von Medjugorje begannen am 24., 25. Juni. Ich war nicht auf dem Laufenden, sondern habe erst in Kanada davon erfahren.
Haben Sie El Salvador aus ökonomischen Gründen verlassen, oder…
Es war Krieg und mein Mann war widerrechtlich eingesperrt worden.
O, es war also ein politischer Grund, der Sie zum Gehen bewogen hat.
Ja, als mein Mann wieder frei war, haben wir das Land so schnell wie möglich verlassen.

Hatte sich Ihr Mann politisch engagiert?
Nein, er war Rechtsanwalt und Notar und er war selbständig.

Erinnern Sie sich noch daran, unter welchem Regime das war?
Ein Militärregime.

Und wer war damals Präsident?
Ich glaube, es war die Militärjunta. Damals gab es die Guerilla und ein Militärregime. Deshalb haben wir unser Land verlassen.

War es bei Ihrem Aufbruch für Sie klar, dass Sie sofort nach Kanada gehen würden?
Als wir aufbrachen, kamen wir durch Mexiko, und als die Zeit gekommen war, entschieden wir uns, nach Sherbrooke in Quebec zu gehen. Im Juli 1981 kamen wir in Kanada an. Es dauerte eine Weile, bis wir unsere Einreisepapiere erhielten.

Kennen Sie Léandre Lachance? Er ist oft nach Frankreich gekommen.
Ja.

Kommen wir nun zu unserem eigentlichen Thema, nämlich Ihr geistliches Leben. Hatten Sie zwischen dem Augenblick der ersten Erscheinung der Muttergottes im Alter von 6 oder 7 Jahren und Ihrer Ankunft in Kanada innere Einsprechungen?
Nach einigen Jahren fing es an, dass ich kleine Sätze, Worte empfing, aber die inneren Einsprechungen als solche, die Dialoge, die Gespräche begannen Ende 1992.
Wann haben Sie die ersten kleinen Sätze empfangen? Als Jugendliche? Waren Sie damals noch in El Salvador?
Die ersten Worte habe ich ungefähr mit 19 Jahren empfangen.

Bevor Sie Ihrem späteren Mann begegnet sind?
Ja, kurz bevor wir uns kennen lernten, denn ich habe mit 21 Jahren geheiratet und wir kannten uns vorher zwei Jahre.
Es begann damit, dass ich Worte empfing, aber nach der Aussage, die der Priester damals meiner Mutter gegenüber gemacht hatte, dachte ich, dass es nicht gut sei. Es hat in mir eine Art Blockade verursacht. Ich hörte etwas, aber ich dachte, es sei meine Phantasie.

Haben Sie mit Ihrer Mutter darüber gesprochen?
Damals nicht. Ich habe es für mich behalten.

Haben Sie es aufgeschrieben?
Nur manchmal.

Und ich nehme an, dass Sie Ihren Mann ins Vertrauen gezogen haben?
Nein, mein Mann war vierzig Jahre lang vom Glauben weit entfernt.

Sie haben ihm nichts gesagt?
Nein! Er hat in Medjugorje seine Bekehrung erlebt.

Stammte er nicht aus einer christlichen Familie?
Doch, er kam aus einem intellektuellen Milieu. Ich habe 26 Jahre lang für seine Bekehrung gebetet.
Und jetzt hat er die Firmung empfangen! Einen Mann zu heiraten, der Ihren Glauben nicht teilt – hat das für Sie keine Fragen aufgeworfen? Der Glaube ist immerhin das Herzstück Ihres Lebens.
Ja, der Glaube ist für mich sehr wichtig, aber ich habe immer gedacht, «der Herr weiß warum».

Wie soll ich es sagen? Der Glaube war größer und ich habe immer gesagt: der Herr weiß warum. Er hat mir nämlich beigebracht, den Willen und die Freiheit der Person, die vor mir steht, zu respektieren.

Daher lasse ich sie ihren Weg gehen; das ist nicht leicht, aber wer sind wir, dass wir versuchen, den anderen zu ändern? Meine Aufgabe war es, weiterhin zu beten, zu glauben und zu hoffen. Das wurde  mir einige Jahre danach bestätigt, es war im Hinblick auf seine Bekehrung.
Das ist ein Weg des Herrn.
Es war wirklich eine ordentliche Wegstrecke, denn 26 Jahre sind eine lange Zeit.
Sie haben große Ausdauer!

Kann man sagen, dass die Worte, die Sie empfingen, dazu bestimmt waren, Sie auf Ihrem spirituellen Weg zu führen?
Ja, ich sollte dadurch geleitet, geführt und auch geformt werden.
Es kommt häufig vor, dass der Herr seinen Boten während einer bestimmten Zeitspanne formt, bevor er ihm eine prophetische Sendung anvertraut. Kann man sagen, dass alle diese Worte von

Ihrem 19. Lebensjahr bis zum Jahr 1992 eine Formung waren?
Ich denke, ja. Die eigentlichen inneren Einsprechungen begannen 1992. Ende 1992 wurde es stark und deutlich.

Und wie haben Sie auf den Wechsel des Rhythmus reagiert?
Ich war sehr überrascht. Ich habe es meinem Mann gesagt und er hat mir nicht geglaubt. Er sagte, ich sei krank, ich sei verrückt.

Und Ihre Mutter?
Sie war nicht mehr da.

Und haben Sie nicht mit Priestern darüber gesprochen? Es waren ja nicht mehr dieselben wie früher.
Nein, 1992 nicht. Ich hatte ab 1995 Priester. Ich habe mit einem Priester gesprochen und mich ihm anvertraut, aber er blieb quasi neutral.
Er begnügte sich damit, Ihnen zuzuhören.
Am 7. Februar 1998 bin ich Schwester Claire Gagné begegnet. Ich nahm an einem charismatischen Erneuerungstag teil, der im «Brennenden Dornbusch» in Lennoxville, Quebec, stattfand.

Hat sie Ihr Charisma angenommen?
Schwester Claire Gagné verkündete, dass jemand in der Versammlung  eine Ausgießung des Heiligen Geistes erleben werde, dann verbesserte sie sich und sagte: «Nein, es ist keine Ausgießung, sondern es wird eine Salbung des Heiligen Geistes sein1». Auf einmal begann ich mit lauter Stimme den Herrn zu loben, ohne zu wissen, dass ich diese Salbung empfangen würde.

Aber Sie haben den Herrn mit lauter Stimme in der Versammlung gepriesen?
Für mich war es innerlich, in meinem Herzen. Und von jenem Augenblick an hat sich mein Leben total verändert.
Eine Ordensschwester hat mich geistlich begleitet. Dann sagte sie zu mir: «Sulema, du solltest von einem Priester begleitet werden, denn was du durchlebst, ist etwas Großes». Daraufhin schlug sie mir eine Begegnung mit P. Guy Giroux vor. Da es zu Beginn des Sommers war, war er gerade in Urlaub gefahren! Sie schlug mir einen anderen Priester vor und wir gingen zu Abbé Claude Bureau, aber auch er war in den Ferien! So bin ich eines Tages zum Heiligtum von Beauvoir gegangen und habe vor dem Heiligsten Herzen Jesu zu beten begonnen.

Wenn Sie von dem Heiligsten Herzen Jesu sprechen, meinen Sie dann ein Gemälde oder eine Statue?
Es ist eine große Herz-Jesu-Statue über dem Altar, an dem die hl. Messe gefeiert wird. Ich habe sie intensiv angeschaut, ich habe zu Jesus gebetet, ich habe zu ihm gesprochen als sich auf einmal etwas änderte und P. Doré erschien. Ich habe ihn wie einen Menschen gesehen; er bewegte sich, er kam näher, er lächelte mich an.

War das wie im Fernsehen, oder wie ein Gemälde?
Nein, es war kein Gemälde, es war auch nicht wie ein Film; es war ein Von-Angesicht-zu-Angesicht, so als wäre er da. Es war als würde ich ihn wirklich sehen.
Ich bat ihn: «Herr, hilf mir, einen Priester zu finden, der mich leiten kann». Und plötzlich verschwand das Heiligste Herz Jesu und es erschien ein Mann mit einer blauen Weste, einer grauen Hose und einem Bart! Als ich ihn sah, sagte ich. «Herr, das ist ein böser Geist, mach, dass ich ihn mehr sehe!», denn sein Bart war anders als bei anderen Männern. Er aber war immer noch da. Und als ich ihn näher kommen sah, stellte ich fest, dass sein Blick gütig war und ich spürte Frieden. Da sagte ich: «Jesus, ist das dein Großvater?», aber ich bekam keine Antwort. Ich dachte, dass es ein Heiliger sein müsse, weil ich im Frieden war. Nach einigen Minuten verschwand er und das Heiligste Herz Jesu kehrte zurück. Ich sagte: «Herr, wer ist das, den ich da gerade gesehen habe?». Ich erhielt keine Antwort. Drei Monate später ging ich nach Saint-Etienne de Bolton in Quebec. Dort wurde ich von drei Damen empfangen. Auf einmal sah ich, wie ein Mann mit einer blauen Weste, einer grauen Hose und einem Bart aus einem Zimmer kam. Ich war verrückt vor Freude. Ich sagte zu ihm: «Ich kenne Sie!». Er erwiderte: «Nein! Ich kenne Sie nicht.» «Aber sicher», sagte ich, «ich bin Ihnen im Heiligtum von Beauvoir begegnet». Er antwortete: «Nein, ich bin schon seit Jahren nicht mehr in Beauvoir gewesen». Als ich ihm aber sagte: «Pater, ich habe zum Heiligsten Herzen Jesu gebetet und auf einmal sind Sie erschienen!», war er ganz überrascht. Ich verkündete ihm: «ich kenne Sie seit 3 Monaten». Da sagte er mir: «Ich werde nicht dein Begleiter sein». Ich erwiderte ihm: «Das kann ich verstehen, ich habe mein ganzes Leben lang Ablehnung erfahren». Er fuhr fort: «Ich werde nicht dein geistlicher Begleiter sein!» Ich wiederholte: «Ja, das habe ich verstanden». Und ich habe den Herrn gefragt: «Warum hat er mir das zweimal gesagt?» Ich dachte, dass er es nicht wollte, oder dass er keine Zeit hätte. Und auf einmal sagte er mir: «Ich werde dein geistlicher Papa sein». Alles hatte sich verändert! Es war P. Marcel Doré. Er hat mich mehrere Jahre lang begleitet und mich außerordentlich geprägt.

Welcher Kongregation gehört er an?
Er ist Priester der Fremdenmission. Er war in verschiedenen Ländern als Missionar tätig, insbesondere in Japan. In den Jahren bevor mich der Herr mit ihm bekannt machte, war er viel gereist.
Sie haben eine sehr schöne Gnade erhalten; Sie wissen ja, dass viele, die Charismen empfangen, keinen Priester finden, der sie begleitet. Nachdem der Herr Sie lange warten ließ, hat er sich gut um Sie gekümmert!
Ja, er hat mich warten lassen, aber ich bin in der Haltung der Dankbarkeit geblieben, weil er mich 3 Monate zuvor denjenigen hatte sehen lassen, der mich leiten sollte. Das war etwas Außergewöhnliches, eine große Gnade. So habe ich meinen ersten geistlichen Begleiter bekommen, einen Kanadier. «Nein», sagte er, «ich bin nicht dein geistlicher Begleiter, sondern dein geistlicher Papa».
Jetzt können Sie also sehen, auf welche besondere Weise mich der Herr geleitet und geformt hat. Es ist wirklich enorm!

Sie haben innere Einsprechungen. P. Doré hat Sie begleitet und er hat Ihnen geholfen zu verstehen, was Ihnen widerfahren ist, damit Sie diese Botschaften verstehen konnten?
Ja, er hat mir bestätigt, dass die Einsprechungen von Gott waren; er hat mir sehr geholfen, aber am 18. Februar 2001 ist er gestorben. Danach hat mich Lise Guindon begleitet, bis ich P. José Rubén Riveros begegnet bin, der mich derzeit begleitet. Er hat das Vorwort des Buches geschrieben. P. Guy Giroux ist mir auch ein geistlicher Berater geworden. Ich habe also zwei Priester, die  mir beistehen. Lise war schon seit Jahren bei P. Marcel Doré, um ihm in seinem Dienst zu helfen.
Sie sind jetzt in einem sehr guten Umfeld eingebettet; das ist eine große Stütze, ein großer Trost.

Haben sich, von dem Augenblick an, als P. Marcel Sie begleitet hat, die Einsprechungen weiter entfaltet?
Ja, immer mehr.

Und hat er Sie aufgefordert, sie niederzuschreiben, oder haben Sie das von sich aus getan?
Ja, ich schrieb sie auf und habe ihm dann alles mitgeteilt. Er betreute mich und ich traf mich zweimal monatlich mit ihm. Zu einem bestimmten Zeitpunkt nahm ich an einer Gebetsgruppe teil; damals sagte er mir: «Der Herr fordert dich auf, das verborgene Leben von Nazareth zu führen». Da habe ich mich zurückgezogen und mit Jesus das verborgene Leben geführt.
Ich verstehe das sehr gut; es sollte dem Herrn ermöglichen, noch unmittelbarer auf Ihre Seele einzuwirken und Sie noch näher bei sich zu haben, ohne Risiken und äußere Gefahren.
Bevor dieses erste Buch unlängst erschienen ist, haben Sie andere Schriften aufbewahrt, die nicht veröffentlicht wurden…
Ich hatte viele persönliche Notizen und P. José Rubén hat mir dann einmal gesagt, dass dies für alle Kinder Gottes sei. Als ich P. Rubén vor 10 Jahren begegnet bin, glaubte er, dass er mich sehr unterstützt hat. Aber ein Jahr später sagte er mir: «Sulema, diese Schriften waren für alle Kinder Gottes, sie sollten mitgeteilt werden». Daraufhin fragte ich ihn: «Pater, wissen Sie, wann die Stunde kommen wird?» Er lachte und sagte: «Der Herr wird uns ein Zeichen geben.»

Von Christian Parmantier
(Fortsetzung folgt)

Anmerkung:
1. Die Salbung ist eine Manifestation des Heiligen Geistes, die stärker als eine Ausgießung des Heiligen Geistes ist. Die Salbung geht einher mit Beständigkeit, Dauer, Weihe und Sendung.
 

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