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Mir wurde die Gnade zuteil, eine solche Seele kennen zu lernen

Mein Leben in Nazareth - Giuliana Buttini

 

Es folgt das Zeugnis, das unlängst jemand ablegte, der Giuliana Buttini nach einem Todesfall in der Familie kennen lernte und der sie dann als Freundin regelmäßig besuchte.

 

Ich habe Giuliana Crescio im April 1975 kennen gelernt. Einige Tage zuvor hatte ich meine Mutter verloren. Ich war so sehr am Boden zerstört, dass meine Angehörigen, meine engen Freunde, meine Vertrauten darüber besorgt waren. Als mir eine liebe Freundin, Laura A., vorschlug, mich mit einer Person bekannt zu machen, die mir helfen könnte, zeigte ich kein großes Interesse. Als Laura mich am nächsten Tag abholte, um mich wer weiß wohin zu fahren, ging ich eigentlich nur mit, um mich von den Sorgen, die mich Zuhause festhielten, abzulenken, und nicht aus Interesse an der Begegnung, die ich schon bald haben sollte. Ich folgte ihr wie ein kleiner Hund an der Leine. Sie führte mich zu einer gemeinsamen Freundin, bei der ich Giuliana zum ersten Mal begegnet bin. Man unterrichtete sie über meine Situation. Ich wusste nichts von ihr oder von ihrem besonderen Charisma und ich wusste auch nicht, dass es vom Herrn auserwählte Seelen gibt, denen er besondere Botschaften anvertrauen konnte, die der Welt übermittelt werden sollen.
Giuliana empfing mich mit Schlichtheit, so dass ich mich sofort sehr wohl fühlte. Kurz darauf sagte sie mir: «Du hast deine Mutter verloren». Das verwunderte mich nicht, da sie ja informiert worden war, aber ich blieb doch einen Moment lang verblüfft, als sie mir sagte: «Schau, deine Mama!» ich verstand nicht, was sie sagen wollte und verfolgte ihre Bewegungen mit Gleichgültigkeit. Nachdem Giuliana ein Stück Papier genommen hatte, begann sie zu schreiben. Eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre, absolut übersinnlich, wie ich sie noch nie in meinem Leben erfahren hatte, kam auf diesen Raum herab. Mir schien es, als würde uns ein besonderes Licht umgeben und als könnten von einem Augenblick zum anderen Rosenblätter von der Decke fallen; jemand strahlte eine transzendente Freude aus, die «ganz anders» war. Ich erschauerte. Wer war diese Person? Kurz darauf hörte Giuliana auf zu schreiben und hielt mir das Blatt hin, auf dem sie die erste «direkte» Botschaft vom Himmel geschrieben hatte, die meine Mutter an mich gerichtet hatte! Ich bewahre diesen Zettel wie eine kostbare Reliquie. Meine Verblüffung wurde noch größer, als ich die Bedeutung der Worte verstand, die ich las. Nur ich allein konnte sie verstehen, sowohl was den Dialekt als auch den Inhalt betraf. Unter anderem hatte mir Mama, nachdem sie mir versichert hatte, dass sie in Begleitung von Papa, der einige Jahre vor ihr gestorben war, im Himmel sei, folgendes Wort gesagt, das für Giuliana rätselhaft geblieben war: «Papa ist jung, er läuft». Was wollte sie damit sagen?
Ich kann es sofort erklären. Mein Papa hat nämlich dreißig Jahre seines irdischen Lebens in einem Rollstuhl verbracht. Er war gelähmt und konnte nicht laufen!
An jenem Abend kehrte ich zum ersten Mal nach der furchtbaren Trauer über den Verlust meiner Mutter ein wenig gelöst nach Hause zurück. Angesichts der besonderen Schicksalsschläge meines persönlichen Lebens war Mama für mich die Stütze in meinen irdischen Leiden; meine Seele hatte eine Streicheleinheit erhalten!
Einige Wochen später sah ich Giuliana wieder. Im Kloster der Passionistenpatres in Celio feierte ein Pater, der sie kannte und schätzte, einmal im Monat eine Messe und am Ende dieser Messe las er eine Botschaft von Giuliana vor, die er dann kommentierte. Giuliana, die eine sehr gemessene und zurückhaltende Art hatte, war aus Gehorsam dazu bereit – was ich später verstanden habe.
Ich hatte die Einladung aus Höflichkeit angenommen, ohne jedoch besonderes Interesse zu haben. Wie groß war dann meine Überraschung, als ich mein Auto auf dem Parkplatz beim Kloster der Passionistenpatres geparkt hatte und beim Aussteigen von derselben himmlischen Atmosphäre umhüllt wurde, die ich in dem Haus gespürt hatte, wo ich Giuliana zum ersten Mal begegnet war. Von diesem Augenblick an hatte ich keine Zweifel mehr. Ich hatte die Gnade erhalten, eine besondere Seele zu kennen!
Wie ist es möglich, eine so gänzlich außergewöhnliche Begegnung? Vor allem musste ich mir bewusst werden, dass die Barmherzigkeit des Herrn wirklich unendlich ist und in keinem Verhältnis zu menschlichen Mitteln steht. Ich weiß nicht, welchen plötzlichen Einbruch Mamas Tod ohne die Hilfe von Giuliana in meinem Leben hätte verursachen können: Danke, Herr, dass du mich zu ihr geführt hast. Aber vielleicht gab es in den himmlischen Plänen noch einen wichtigeren Grund wie ich berichten werde.
Von jenem Augenblick an begann eine immer intensivere Freundschaft zwischen uns, so als hätten wir uns schon seit jeher gekannt. Ich empfand immer größere Zuneigung für sie. Vor allem in ihren letzten Lebensjahren verging keine Woche, ohne dass wir einen Nachmittag oder einen Abend miteinander verbrachten – manchmal nur in Gesellschaft von Luigi – «Gigi» für die Vertrauten – den liebenswürdigen General Crescio, den sehr hingebungsvollen und unersetzlichen Ehemann, der für das Leben und die Sendung von Giuliana eine wertvolle Stütze war. Manchmal waren wir auch in Gesellschaft von einigen befreundeten Priestern: der große P. Roschini, der Passionistenpater Antonio Artola und andere Freunde.
Giuliana hörte die himmlischen Stimmen, die durch sie Botschaften mit einer Haltung und einer Schlichtheit übermittelten, die geradezu bestürzend war. Sie schrieb das, was ihr diktiert wurde, fast rhythmisch und in völliger Nüchternheit auf. Die Niederschriften bedurften keinerlei Korrektur, nicht einmal einer ganz kleinen. Es gab weder ein Adverb oder einen Partikel, die nicht am richtigen Platz gewesen wären. Dazu muss man wissen, dass Giuliana in ihrer Jugend keine besonders umfangreiche Bildung erhalten hatte, wie es übrigens bei den meisten jungen Mädchen ihrer Generation gewesen war, vor allem bei jenen aus guten Familien, zu denen auch ihre Familie gehörte. Damals genügte es, eine maßvolle Allgemeinbildung zu haben und zusätzlich einige Sprachen zu sprechen. Giuliana sprach gut deutsch.
Die Häufigkeit dieser himmlischen Begegnung war quasi andauernd. Ob Giuliana Crescio eine der größten Charismatikerinnen der letzten Zeit gewesen ist, kann natürlich nicht von meiner bescheidenen Person beurteilt werden. Stimmen, die dazu weitaus besser befugt sind als ich, werden es aufzeigen können, wenn die Zeit dafür reif ist.
Zu diesem Thema fühle ich mich jedoch verpflichtet, ein Zeugnis zu unterschreiben, von dem ich überzeugt bin, dass es unbedingt allen, die sich näher mit der Spiritualität von Giuliana Crescio befassen und deren Bedeutung vertiefen möchten, zur Kenntnis gebracht werden sollte.
Mein Vater, Professor Giovanni Scarpitti, war ebenfalls eine besondere Seele, auch wenn sein Charisma ganz anders als das von Giuliana war. Er war ein sehr kultivierter Universitätsprofessor und nachdem er die «Bekenntnisse» von Augustinus gelesen hatte, widmete er sich intensiveren Studien, die ihn dazu führten, den katholischen Glauben intensiv zu leben. Das ging so weit, dass er dem Herrn sein eigenes Leben aufopferte; es war an dem Tag, als er Ihn für seinen ältesten Sohn, der an einer sehr schweren Krankheit litt, um das Wunder der Heilung bat und dieses auch erhielt. Er war erst 49 Jahre alt, als er nach einer verunglückten Operation querschnittsgelähmt war. Nach dieser Tragödie vertiefte er sich noch mehr in seine Studien und in einen geistlichen Weg, so als würde er auf einen göttlichen Anruf antworten. Er verfasste ein umfangreiches theologisches Buch. 1967, am Ende seines Lebens, hatte er jedoch nicht mehr die Zeit, um es zu beenden und in Druck zu geben: «Das Mysterium des Leidens». Das war seine Sorge, als ihm bewusst wurde, dass sein Tod nicht mehr weit entfernt war. Aber die Wege des Herrn sind wie immer unerforschlich.
Der Scarpitti-Foundation, die zum Andenken an meine beiden Eltern gegründet wurde, kam die nicht einfache Aufgabe zu, sich um die Veröffentlichung und Verbreitung dieser bedeutenden Arbeit zu kümmern. Gemeinsam mit Dr. Filippo De Angelis, der auch ein Berater der Foundation ist, begannen wir mit der heiklen Arbeit, das Manuskript meines Vaters zu ordnen, um es dann in Druck zu geben. Uns wurde schlagartig bewusst, dass es ein sehr schwieriges Unterfangen war!
Zu jener Zeit gab es noch keine Computer. Die Arbeit war mit einer Schreibmaschine getippt und mit unzähligen Korrekturen versehen, die in winziger, fast nicht lesbarer Schrift angebracht worden waren. Eine Literaturprofessorin, an die wir uns gewandt hatten, wollte die Verse, die so schwer zu entziffern waren, sogar neu zusammenstellen. Das Werk ist nämlich in Versform geschrieben, genauer gesagt sind es 45.000 Verse. Wir befanden uns wie in einer Sackgasse und ich war verzweifelt.
Die Hilfe des Himmels wurde geradezu greifbar. Wer konnte dieses andauernde Problem lösen, wenn nicht Giuliana? Als ich das erste Mal mit einigen Seiten, die zu entziffern waren, zu ihr kam, war ich verblüfft. Die Stimme meines Vaters las ihr das Manuskript ganz genau vor. Es konnte dann innerhalb einer zwei- oder dreimonatigen Zusammenarbeit fertiggestellt werden! Ich werde meine Dankbarkeit gegenüber Giuliana nie angemessen ausdrücken können. Heute ist das Buch veröffentlicht und es nimmt den Weg der Erleuchtung, den der Himmel ihm bestimmt hat. Dr. De Angelis war damals ganz verblüfft und er würde dieses Zeugnis sicher unterschreiben.
Über Giuliana Crescio könnte man ganze Tage erzählen. Ich bin sicher, dass einige Menschen den Auftrag erhalten werden, ihre Biographie zu schreiben, damit die Welt die Botschaft, die Gott ihr anvertraut hat, besser erkennt und vertieft.
Ich selber, die ich sie so sehr liebe und beständig ihren himmlischen Schutz sowie den ihres Sohnes Armando und ihres Mannes Gigi anrufe, werde mein Leben lang immer bereit sein, die vielen Erlebnisse zu bezeugen, die Giuliana betreffen und die ich für immer in meinem Herzen trage.
Rom, den 15.6.2012
Rosa Irene Scarpitti

Ich bestätige in vollem Umfang, was Frau Scarpitti geschrieben hat. Ich versichere, mehrmals Zeuge gewesen zu sein als Giuliana auf verblüffende Weise ein «unverständliches Gekritzel» auf diesem Manuskript entziffern konnte. Sie sammelte sich einige Sekunden in Stille und bedeckte dabei ihr Gesicht mit der Hand; dann sagte sie ganz ruhig und exakt das Wort oder den Satz. Es war unglaublich! Ich würde mir sehr wünschen, dass Giuliana zur Ehre Gottes unter die Seligen gezählt wird.
Rom, den 15.6.2012
Filippo De Angelis