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Was ein Priester nach seiner Weihe sein sollte…

Ein Mann des Gebetes
Er ist ein Mensch, der sich Zeit nehmen soll, um zu beten, um Anbetung zu halten und um die hl. Messe andächtig zu feiern. Er ist jemand, der sein Leben zu einem Gebet macht.
Der Priester wird ein Kontemplativer, d.h. er geht von der in Gott ruhenden Liebe zur tätigen Liebe über, um Gottes und des Nächsten willen.
Der Priester muss beten, um jedem Menschen die Bedeutung des inneren Lebens und den göttlichen Sinn des Lebens zu vermitteln.
Durch sein Gebet soll der Priester jeden Menschen daran erinnern, dass «wenn Gott nicht am Menschen festhält, der Mensch sich nicht an Gott hält». Der Priester soll jeden Menschen beständig daran erinnern, dass «jede Seele, die betet, gerettet wird und dass jede Seele, die nicht betet, sich selber verdammt» (hl. Alphons von Liguori).
Durch das Gebet wird der Priester von der Liebe Gottes entzündet. Wenn er nur wenig oder mit Routine betet und dem Aktivismus verfällt, kann er die Herzen der Gläubigen nicht entzünden. Marthe Robin sagte: «Wie können wir andere entflammen, wenn wir nicht selber lodern?»

Ein Verkünder vom Wort des Lebens

Das wird der Priester, wenn er über die Heilige Schrift meditiert und darüber nicht nur mit seiner Intelligenz, sondern mit seinem Herzen spricht. Ein Priester, der allzu intellektuell ist, ermüdet seine Pfarrangehörigen.
Der hl. Gregor, der ein rechtschaffenes und vorbildhaftes Leben führte, das mit seinen Worten übereinstimmte, sagte: «Wer ein verachtenswertes Leben führt, bewirkt, dass seine Verkündigung verachtet wird».
Der Priester meditiert das Wort des Evangeliums, um es seinen Pfarrangehörigen in Hinblick auf die Probleme in ihrem Leben besser darzulegen. Er spricht mit seinem Herzen zu ihnen, um ihnen zu zeigen, wie sehr Gott sie liebt, wie sehr er ihnen vergibt und wie sehr die Sünde ein Mangel an Liebe gegenüber Gott ist und wie sehr sie sein stets liebendes und treues Herz verletzt.

Ein Mann der Vergebung und der Barmherzigkeit

Er lernt, dem Beichthören Zeit zu widmen und niemals einen Pönitenten, der Gottes Vergebung erbittet, abzuweisen. «Eine Seele mit Gott zu versöhnen, vergrößert Gottes Herrlichkeit und heiligt den Priester, indem er ihm seine eigene Armseligkeit und seinen Zustand als Sünder in Erinnerung ruft.» «Im Himmel wird mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben, umzukehren.» (Lk 15,7)
Er fürchtet sich nicht davor, die Gläubigen zu ermutigen, zur Beichte zu gehen, damit sie in ihrer Familie und in der Gesellschaft in Frieden leben und in der tiefen Freude, mit Gott versöhnt zu sein. Nur diejenigen, die von Gott Vergebung empfangen haben, können auch selber vergeben. Die Anderen fordern Gerechtigkeit für ihre Rechte, die mit Füßen getreten wurden und für ihr Eigentum, das ihnen entrissen worden ist.
Der Priester schenkt die göttliche Vergebung, die die Seele von der Last ihrer Sünden und von ihrem Hass befreit, und das Herz für die Barmherzigkeit öffnet, um Gott immer ähnlicher zu sein.

Ein Mann der heiligen Eucharistie

Bei der Feier der hl. Messe bewirkt der Priester, dass Jesus auf den Altar herabsteigt und er gibt Ihn den Menschen. Er gebietet Gott und spricht dessen Wort «Das ist mein Leib, das ist mein Blut». Jesus gehorcht ihm und setzt seine Inkarnation durch das Wunder der Transsubstantiation fort. Gibt es eine schönere und größere Berufung auf der Erde als den Menschen Gott zu schenken, damit sich die Menschen ganz Gott schenken?
Niemand kann eine größere Ehre empfangen und wenn euer Priestertum, viele Seelen auf der Erde rettet, dann schenkt ihr ihnen eine ewige Seligkeit. Gibt es eine größere Liebe als auf der Erde für das ewige Heil der Menschen zu wirken? Auf der Erde machen sich die Menschen vergängliche Geschenke; wer ihnen jedoch Gott in der heiligen Eucharistie schenkt, der sichert ihnen das ewige Leben. «Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.» (Joh 6,54)
Der Priester bringt den Kranken und Schwachen die heilige Kommunion, damit sie sich von Gott nähren und ihre Krankheiten oder Leiden besser tragen können.
Er betet die hl. Eucharistie im allerheiligsten Altarsakrament an, um sich zu heiligen und die Gläubigen zu ermutigen, den eucharistischen Jesus mehr zu lieben und ihn ebenfalls anzubeten.
Durch die hl. Messe trägt der Priester die Welt und bringt sie Gott dar. So lässt er, ohne dass er sich dessen bewusst ist, einen Gnadenregen auf die Welt herabkommen, der sie beschützt und sie daran hindert, noch tiefer in der Finsternis und im Elend zu versinken.
Die heilige Eucharistie ist ein Geschenk Gottes an den Menschen – durch den Priester – damit sich der Mensch mit diesem Gott, den er in sich besitzt und der ihn leben lässt, heiligt.
In seinem priesterlichen Leben soll der Priester täglich 5 Gnaden erbitten vom Herrn:
Weisheit, um immer das zu sagen und zu tun, was die Menschen zu Gott führt und sie mit Ihm vereint.
Reinheit, um ein Mensch zu sein, der für Gott transparent ist und der daher mit Gott lebt. «Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.» Sie sind schon jetzt die Gegenwart Gottes auf der Erde, weil ihr aufrichtiges und gerechtes Herz der Ausdruck einer reinen Seele ist, die die Kompromisse des Fleisches und der Welt ablehnt.
Güte und Nächstenliebe, um ein anderer Christus mitten unter den Menschen zu werden. Wie Christus auf Erden jeden Menschen angenommen hat, der zu ihm kam, um ihn um Heilung, Befreiung von Dämonen, Bekehrung oder Auferstehung eines Toten zu bitten, so handelt Jesus immer gemäß des Glaubens eines Menschen, um ihn zu Sich zu erheben. An die Macht der Liebe Jesu zu glauben heißt, ihn als Retter anzuerkennen und seiner Güte und Weisheit zu vertrauen, ohne an seiner Barmherzigkeit zu zweifeln. Der Priester soll ebenso handeln und den sündigen und kranken Menschen durch außerordentlich intensive Nächstenliebe retten. Der hl. Johannes von Gott nahm in Granada einen Bettler auf seine Schultern, wusch ihn und versorgte seine Wunden. Als er seine Füße abtrocknete, bemerkte er auf einmal die Male von Nägeln an diesen Füßen und als er den Kopf hob, sah er, dass er Jesus pflegte. Dieser dankte ihm voller Feingefühl; bevor er verschwand, versicherte er ihm, dass Er in jedem Armen noch immer gekreuzigt bleibt. «Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.» (Mt 25,40)
Den Anderen mit Freude und Geduld annehmen heißt, ihm zu zeigen, wie sehr Gott in einem wohnt und dass man auf die Bekehrung des Sünders mit der Geduld und der Barmherzigkeit des Herrn warten kann. Wenn sich der Priester gegenüber den Menschen fröhlich zeigt, spiegelt seine Freude den Glauben und die Hoffnung und zeigt, dass er in allen Situationen auf die göttliche Macht vertraut.
Gott liebt uns; Er wacht über alles und handelt in allem zu unserem Wohl. Daran zu glauben bedeutet, schon jetzt im Vertrauen und im Frieden seiner Liebe glücklich zu leben.
Kraft und Gesundheit, um unseren Dienst zu erfüllen und zu lernen, unseren Körper zu respektieren, indem wir alles Übermaß an Nahrung oder Getränken oder Drogen (Tabak, Alkohol) und Sport aus reinem Vergnügen vermeiden. Die Gesundheit ist ein Gut, das dem Priester ermöglicht, sein Priestertum ganz auszuleben und auf gute Weise im Dienst der Seelen zu wirken, die bisweilen zur Erschöpfung der physischen Kräfte des Priesters führen. Ein Gleichgewicht zwischen pastoralem Wirken, Erholung, Studium und Gebet zu finden, ist ein Unterpfand für physische Gesundheit und geistliche Ausgeglichenheit.
Der Priester ist ein Fährmann, der die Seelen von der Erde zum Himmel bringt. Er ist ein Mann, der von Gott erfüllt sein soll, der im Vertrauen auf die Liebe lebt und glaubt, dass Gott immer mit ihm ist, um die Menschen durch seinen Dienst zu heiligen und sie in der unendlichen Liebe des Sohnes und durch die Gnade des Heiligen Geistes, der unablässig im Herzen der Menschen und der Kirche am Werk ist, zum Vater zu führen.
 von Pater François Zannini