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Kleine Geschichte des Bildes von Maria Knotenlöserin

Aus Augsburg, Deutschland

Von Christian Parmantier

Das Originalbild befindet sich in der Kirche St. Peter am Perlach, in Augsburg (Deutschland).
Millionen Menschen haben schon vor dem Bild «Maria Knotenlöserin» gekniet. Wer aber kennt dessen Urheber?
Johann Melchior Georg Schmidtner war ein deutscher Maler. Er wurde 1625 geboren und starb 1705. Es werden ihm mehr als 200 Werke zugeschrieben, aber nur ein einziges hat die Geschichte überdauert und ist bis zu uns gekommen. Sie ahnen es schon! Johann Melchior Schmidtner hat dieses Bild gemalt, aber er hat ihm nicht den Namen gegeben. Im Gegenteil, die Geschichte hat es «Maria Knotenlöserin» genannt.
«Maria Knotenlöserin» ist ein Sonderfall unter den Namen, mit denen die Muttergottes angerufen wird. Maria, die Knotenlöserin, ist niemals jemandem erschienen wie es Maria z.B. in Lourdes, Guadalupe, Fatima, Medjugorje... getan hat.
«Maria Knotenlöserin» ist eine «Version» der Unbefleckten Empfängnis, voller Überraschungen und die uns, wenn man sie besser kennt, größeres Staunen und größere Liebe eingibt.
Sie wurde «nach Maß» angefertigt und ihre Geschichte ist authentisch, auch wenn sie einer Fernseh-Soap zu ähneln scheint:
Hieronymus Ambrosius
von Langenmantel war Priester an der Kirche von St. Peter am Perlach in Augsburg (Deutschland). Ganz diskret und ohne Angabe eines Grundes ging er eines Tages zum Maler Schmidtner und beauftragte ihn, ein Bild der Muttergottes zu malen, wobei er ihm einige Anweisungen gab, die er genau ausgeführt wissen wollte. Der Künstler respektierte den Auftrag bis ins kleinste Detail und der Pfarrer zog mit seinem Bild von dannen. Danach war die Geschichte mit einem geheimnisvollen Schleier bedeckt, ein Schleier, der dreihundert Jahre brauchte, um sich aufzulösen und erkennen zu lassen, was verborgen war. Dieser Schleier ist gefallen, wir sehen dieses Bild von Angesicht zu Angesicht.
Heute kennen wir den Grund, warum dieser Auftrag von so viel Diskretion umgeben war.
Es ergab sich, dass der Priester dieses Gemälde eigens in Auftrag gegeben hatte, um es einem seiner Verwandten, Wolfgang Langenmantel, als Geschenk zu überreichen. Dieser hatte dem Priester anvertraut, dass er sich von seiner Frau Sophie Imhoff scheiden lassen wolle. Zudem gehörten Wolfgang und Sophie dem Adelsstand an wie der Priester auch, wenngleich auf eine andere Weise. Er hatte dieses Bild von der Muttergottes mit seinem ganzen Herzen erdacht, mit einer Geste, die in Beziehung zur Dringlichkeit dieser Angelegenheit stand, in der sich sein Verwandter befand.
Stellen wir uns eine Mutter vor, die himmlische Mutter, die dabei ist, die Knoten, die ihre Kinder im Schmerz eingeschnürt haben, zu lösen. Welch’ schöne Geste! Und wenn es Ihnen nicht gleichgültig ist, das Ende dieser Liebesgeschichte zu hören, so können Sie erfahren, dass Wolfgang und Sophie ihre Ehe retteten, nachdem sie vor dieser Darstellung der Jungfrau Maria gebetet hatten und dass sie glücklich wurden.
Der Pfarrer von St. Peter am Perlach war seinerseits nicht überrascht von der Kraft dieses überaus schönen und warmherzigen Bildes. Es war wirklich mit Liebe angefertigt worden. Und als er spürte, dass er seine Pflicht gegenüber diesem Ehepaar erfüllt hatte, kamen die Eheleute überein und schenkten dieses Gemälde dem Kloster der Schwestern vom Guten Rat, einer Kongregation kleiner Schwestern, die den beiden für diese Geste großer Hochherzigkeit zutiefst dankbar waren.
So ist «Maria Knotenlöserin» in einem Maleratelier entstanden; sie ist im Haus einer Familie «aufgewachsen», sie lebte lange in einem Kloster und dann kam die Zeit, dass sie in die Öffentlichkeit hinaustreten soll.
Nachdem die Schwestern zu ihren Füßen gebetet hatten, kam sie an einen besonderen Ort in die Kirche St. Peter am Perlach, damit sie von allen Gläubigen betrachtet werden konnte. Auch wenn es schwer zu glauben ist, es war dieselbe Kirche jenes Pfarrers, der das Gemälde in Auftrag gegeben hatte. Manchmal spielt Gott Streiche.
Diese Geschichte trug sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu: Das Gemälde wurde im Jahr 1700 gemalt. Und Maria Knotenlöserin beehrt diese Kirche in Deutschland noch immer mit ihrer Anwesenheit.
Wie kam «Maria Knotenlöserin» nach Argentinien?

Maria Knotenlöserin in Buenos Aires

In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts machte ein argentinischer Jesuit eine Reise nach Deutschland und besuchte St. Peter am Perlach. Er war von diesem Gemälde fasziniert und nahm kleine Postkarten dieser Darstellung mit. Er dachte, dass sich die Argentinier freuen würden, sie kennen zu lernen.
Das war der Fall. Dieser Priester war jener Mann, den man später als Bischof Jorge Mario Bergoglio kannte. Als er zum Kardinal ernannt worden war, gehörte er zu den Kandidaten für das Papstamt. Seiner sehr hohen Intelligenz entspricht seine äußerst hochherzige Seele, die demütig und voller Liebe ist.
Nachdem P. Bergoglio sj. Maria Knotenlöserin in Buenos Aires eingeführt hatte, breitete sich ein Fieber der Liebe und des Glaubens für Maria aus; ein Fieber, von dem bis jetzt niemand geheilt werden wollte. Alles begann, nachdem es sich der Jesuitenpater zur Gewohnheit gemacht hatte, seinen Freunden zu den bevorstehenden Festtagen eine dieser kleinen Postkarten zu schicken.
Eine dieser Karten kam beim Ehemann von Ana Berti de Bertta an. Von Berufs wegen ist sie Doktorin in Wirtschaftswissenschaften, aber ihre Leidenschaft gilt der Malerei. Sie nahm dieses schöne Bild und machte mit Hilfe einer Lupe eine Reproduktion davon. Sie verfolgte jedes Detail der Abbildung auf der Postkarte, um es auf einer Leinwand von mehr als einem Meter Höhe nachzumalen. Und das tat sie nicht nur einmal, sondern viermal. Zu verschiedenen Zeitpunkten ihres Lebens hat sie auf diese Weise vier vollendete Reproduktionen von Maria Knotenlöserin angefertigt, ohne jemals das Original gesehen zu haben. Erst viele Jahre später konnte sie es sich anschauen.

Das Zustandekommen der Bilder und ihre Entwicklung

Ana malte vier Bilder zu verschiedenen Zeitpunkten ihres Lebens.
Das erste Bild malte sie für die Kapelle des Rektorates der Universität von El Salvador. Es war das erste Mal, dass sie Personen in Öl malte; vorher hatte sie bereits einige Porträts als Kohlezeichnungen angefertigt.
Sie zeigte es den Leitern der Universität in dem Wissen, dass diese sie nicht beleidigen würden, sollte ihnen ihr Werk nicht gefallen. Aber es gefiel ihnen sehr und das Gemälde blieb dort.
Die zweite Nachbildung befindet sich in der Kirche San José del Talar im Bezirk von Villa Devoto. Ana erzählt:
«Ein oder zwei Jahre später wurde ich gebeten, noch ein Bild für eine leere Wand in San José del Talar anzufertigen. Ganz unbewusst sagte ich, dass ich das Bild malen werde. Ich bat die Muttergottes aber, es so zu malen, wie es ist; so, wie sie gerne gesehen werden möchte. So ist es also dazu gekommen. Ich betrachtete die Wand, um eine Vorstellung von der Größe des Bildes zu haben und fing dann mit der Arbeit an. Es gab mehrere Episoden, die wie ein Wunder oder doch zumindest ungewöhnlich waren..., denn ich malte das Gesicht der Muttergottes in nur 5 – 10 Minuten. Ich habe einfach zack, zack, zack einige Pinselstriche gemacht und als ich es betrachtete, habe ich gesagt: «Ich muss nichts verändern...». Und dann habe ich den Rest des Bildes gemalt als würde ich vom Pinsel geführt.
So ist mir die ganze Zeit über ergangen: Ich habe einen Pinselstrich gemacht und sagte mir: «Ich werde noch verrückt!» Ich war da, ich schaute auf die Muttergottes. Und danach... stellen Sie sich vor... Maler haben eine Unzahl von Pinseln und man versucht es mit verschiedenen. Bei diesem Bild habe ich jedesmal auf Anhieb den richtigen Pinsel für das, was ich zu malen hatte, ausgewählt – auf quasi wunderbare Weise.
Ich wurde am letzten Tag in der allerletzten Minute fertig und nahm das Bild mit, um es rahmen zu lassen. Das ist nicht leicht, denn oben hat es einen Halbkreis. Ich ging zu einem Tischler, der mir einen besonderen Rahmen für dieses Format anfertigte. Aber auch da geschah noch etwas Ungewöhnliches: Da ich das Bild erst gerade fertig gemalt hatte, schützte ich es noch ein wenig und transportierte es wie eine Reliquie, während mein Mann am Steuer des Autos saß. Auf einmal bremste mein Mann abrupt und meine Knie fuhren in die Leinwand. Ich rief: «O nein, das kann doch nicht wahr sein!», denn das Bild konnte unmöglich bis zum nächsten Tag repariert werden. Mein Mann hielt am Straßenrand an. Ich öffnete die schützende Verpackung ganz vorsichtig und hörte zugleich das Knistern des Papiers. Ich dachte immer noch: «Ich brauche es doch morgen!». Sie können mir glauben, dass kein bisschen Farbe verlaufen war! Das Bild war ganz unversehrt! Mein Herz pochte heftig.
Ich male nur am Wochenende, weil ich von Montag bis Freitag arbeite. Ich begann am Samstag um 8.00 Uhr morgens und hörte um 22.00 Uhr auf. Am Sonntag nahm ich die Arbeit wieder um 8.00 Uhr auf und beendete sie um 22.00 Uhr am Abend. Bei dieser Arbeitsweise brauchte ich ungefähr drei Monate.»
Der vorherige Pfarrer wurde der erste Verehrer von «Maria Knotenlöserin». Diesem Gemälde werden Tausende Wunder zugeschrieben, die alle mit den entsprechenden Dokumenten in San José del Talar aufgezeichnet wurden, aber niemand hat Zugang zu diesen Informationen.
Dennoch weiß man, dass sich der größte Teil auf die Gesundheit bezieht: Das Onkologische Institut Angel Roffo liegt ganz in der Nähe der Pfarre von San José del Talar und die dortigen Kranken besuchen «Maria Knotenlöserin» jeden Tag. Die an Krebs Erkrankten versammeln sich dort insbesondere am Mittwoch. An diesem Tag wird eine Messe ganz besonders für sie gefeiert. Während des ganzes Tages stehen ihnen Priester zur Heilung ihrer Seele zur Verfügung. Es ist sehr bewegend, trotz all dieser «Knoten» so viel Glauben und so viel Lächeln zu sehen.
Außerhalb der Kirche steht auf einer Tafel eines der Gebete, das von den Gläubigen, die «Maria Knotenlöserin» besuchen, am meisten gebetet werden. Ein Scheinwerfer strahlt das Gebet sogar in der Nacht an:
«Maria Knotenlöserin, uns wurde die Gnade zuteil, zu dir zu kommen. Das schenkt uns Erleichterung, Hoffnung und Seelenfrieden. Du schenkst uns Vertrauen. Vor deinem Bild öffnen sich unserer Kinderherzen, so dass wir uns von Gott, unserem zärtlichen Vater segnen und verzeihen lassen. Da du unsere Mutter bist, hilf uns, alle Angst zu zerstreuen, damit wir diesen Weg fortsetzen können.
O unsere Mutter, löse die Knoten, die uns einschnüren und halte unsere Hand in der deinen.»
Das Gemälde Maria Knotenlöserin wurde am 8. De­zem­ber 1996 an diesem Ort inthronisiert. Es ist das weltweit größte Gemälde von «Maria Knotenlöserin» und es ist noch größer als das Original von St. Peter am Perlach. Es misst 1,82 x 1,10 m. Jedes Jahr kommen Hunderttausende Argentinier nach San José del Talar, um es zu sehen und Maria voller Glauben ihre gordischen Knoten anzuvertrauen, in dem Glauben und der Hoffnung, dass Maria sie lösen wird. Und sie löst die Knoten mit einer geradezu furchterregenden und konstanten Wirksamkeit, dass wir die Anrufung «Maria Knotenlöserin» heute als eine der machtvollsten Anrufungen der Muttergottes kennen.
Das dritte Gemälde ist nach Europa gegangen; es befindet sich im Rektorat der freien Universität Santa Maria Assunta, einer Institution, die zum Vatikan gehört. Ihr Rektor kam zur Universität Del Salvador und «verliebte» sich in das Bild «Maria Knotenlöserin», das im dortigen Rektorat hing. Es war das erste Bild, das Ana Berti gemalt hatte und als sie davon erfuhr, schickte sie ihm ebenfalls eine Nachbildung.
Was das vierte Bild anbetrifft, so ist nicht bekannt, wo es sich befindet. Es war in der Hauskapelle des Gouverneurs, der das Haus in den siebziger Jahren hatte bauen lassen. Die Kapelle gibt es nicht mehr. Während der Amtszeit von Nestor Kirchner wurde sie umgebaut, um ein Büro darin unterzubringen. Die Sedilien, Gemälde, bunten Glasfenster und das Kreuz wurden entfernt. Das Büro wurde jedoch nie eingerichtet. Und die Kapelle, die im Untergeschoß des Gebäudes untergebracht werden sollte, glänzt ebenfalls durch Abwesenheit. Wir wissen daher nicht, was mit diesem letzten Gemälde geschehen ist. Aber wir würden gerne wissen, ob es dieses Bild noch gibt und es wäre wunderbar, wenn es seinem ersten Bestimmungsort zurück gegeben würde. Wer weiß… Maria könnte helfen, diese Knoten, mit denen man sich im Leben so viele Probleme schafft, zu lösen.